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Der große Schatten

Grundsätzlich ist meines Erachtens erst einmal zu sagen, dass das Leben auf der Erde sehr wandlungsfähig ist und einem sich stetig ändernden Prozess unterliegt. Zu behaupten, dass wir „schon immer so gelebt haben“ kann dahingehend nicht richtig sein, weil alles und jeder dem Wandel der Zeit unterliegt. Vieles, was sich verändert, wird in kürzester Zeit und spätestens im darauffolgenden Leben als selbstverständlich angesehen. Generationen rücken nach und können das, was es mal gab, meist nur noch aus Erzählungen wahrnehmen. Was aber durchaus bedenklich erscheint ist der zeitliche Abstand, in dem sich die Menschheit ausgesetzt fühlt, sich an Situation anzupassen. Um im Leben voranzukommen, sollte man von Natur aus ein ausgiebiger Optimist sein und sich kein Beispiel an dem Pessimismus nehmen, der einen umgibt. Aber um ehrlich zu sein, wird diese Aufgabe zunehmend schwieriger. Das positive Denken ist schon heute keine Selbstverständlichkeit mehr und so liegen die letzten Ereignisse, die auf jeden einwirken, wie ein riesengroßer Schatten über uns und trüben vor allem die menschliche Fähigkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln.

 

Blicken wir zurück, hat die Wende im Osten zu einer Welle an Firmengründungen geführt und damit zu der Entstehung eines umfangreichen Handwerks – eine aufblühende Zeit stand uns damals bevor. Es entwickelten sich regionale Betriebe, die der heimischen Bevölkerung Arbeit ermöglichte und somit einen wirtschaftlichen Boom auslöste. Es war sicherlich nicht alles perfekt, aber nach meinem Kenntnisstand ein wenig unbekümmerter und nicht so behaftet von globalen Ereignissen, Gesetzen und Verboten. Unternehmerischen Tätigkeiten, vor allem im Handwerk, waren in dieser Phase – im Vergleich zur heutigen Zeit - wesentlich einfacher.

Heutzutage wird einem das Leiten eines Unternehmens mehr als erschwert. Das macht sich vor allem dahingehend bemerkbar, dass Unzählige mit den Gesetzen, Forderungen und dem demographischen Wandel schlichtweg nicht mehr hinterherkommen und gar überfordert sind. Niemand kann sich, im wahrsten Sinne des Wortes, in kürzester Zeit auf alle Gegebenheiten umfangreich einstellen. Als sei dies nicht schon schlimm genug, so erstreckt sich diese momentane Situation sogar bis in das private Leben hinein. Viele Menschen sind verunsichert und haben oftmals große Sorgen um ihre Zukunft. Gerade weil sich alles so schnell ändert, sind die Planungsmöglichkeiten und Absicherungen langfristig nicht mehr vorhersehbar. Als hätte sich ein riesengroßes Bollwerk vor einem aufgebaut und das eigentliche Licht zu einen undurchdringlichen Schatten verwandelt.

 

Ich glaube, dass ich nicht nur für mich spreche, wenn ich behaupte, dass es uns allen gut tun würde, wenn es wieder mehr Licht geben würde. Eine sichere Zukunft - einen sogenannten Anker - der es ermöglicht, wieder optimistisch vorauszuschauen. Es liegt vor allem in der Politik, ein wenig Ruhe in unser Leben zu bringen und uns Menschen wieder mehr Luft zum Atmen zu geben. Denn langfristig kann dies keiner verkraften.

 

Auch wenn sich vieles verändert hat und weiterhin verändern wird, können wir erkennen, dass es sich lohnt zu kämpfen. Was das Leben ausmacht, ist vor allem der regionale Zusammenhalt. Gerade die Hilfsbereitschaft und das Miteinander in der umliegenden Gesellschaft hat uns wieder mehr zusammengebracht. Denn nur, wenn wir als Gemeinschaft optimistisch in die Zukunft schauen, können wir das große Bollwerk beseitigen und für mehr Licht sorgen.

 

S. Richter
Qualitätsmanagement

veröffentlicht am 25.08.2021