Der Weg unserer Ware

20. Dezember 2022

Ein Tag mit Fahrer Michael

 
In der Vorweihnachtszeit herrscht in unserer Fleischerei immer besonders viel Trubel. Doch wie kommt eigentlich unsere in Niesky und Löbau produzierte Ware in unsere 30 Filialen und damit zu Ihnen? Unser Kollege Michael ist einer von fünf Fahrern und nahm uns mit auf seiner Tour. Wie das mitten in der Nacht abläuft, auf was es beim Be- und Entladen ankommt und wie Michael dazu kam, erfahren Sie in unserem folgenden Bericht.

 

 

23:30 Uhr klingelt mein Wecker. Genau 6 Stunden früher als normalerweise. Heute steht aber auch kein „normaler“ Arbeitstag in der Abteilung Marketing für mich an. Ich habe mich mit Kollege Michael verabredet. Seit 3 Jahren ist er einer von fünf Fahrern unserer Fleischerei und sorgt dafür, dass zehn unserer 30 Filialen rechtzeitig zur Filialöffnung am Morgen ihre bestellten Fleisch- und Wurstwaren erhalten. So treffe ich gegen Mitternacht bei der Produktionsstätte in Löbau ein. Für die beiden Fahrer Torsten und Uwe beginnt jetzt ebenfalls der Arbeitstag.

 

Zunächst gilt es, die kommissionierten Produkte zu sichten und nach Touren und Reihenfolge der anzufahrenden Filialen in die jeweiligen LKW zu verladen. „In der Weihnachtszeit sind es deutlich mehr Kisten als heute, da gleicht das Verladen einem Tetris-Spiel“, berichtet mir Michael. Er verschafft sich noch schnell einen Überblick über die Großkunden des heutigen Tages und dann kann es losgehen. Gut gelaunt und vollgepackt starten wir unsere Tour. Mehr als 35 Jahre war der 61-Jährige bei der Bahn als Rangierer - zuletzt in Bayern - beschäftigt. Erst in 2010 entschied er sich dafür, beruflich einen neuen Weg zu gehen, um mehr Zeit für seine Familie zu haben. Seit mittlerweile 12 Jahren ist er als Kraftfahrer tätig und hat sichtlich Spaß an seiner Arbeit: „Auch wenn das Be- und Entladen der Fleischerkisten körperlich anstrengend ist, arbeite ich gerne hier.

 

Meine Kolleginnen und Kollegen sind nett und die Arbeitszeit ist optimal. So kann ich tagsüber daheim viel erledigen und habe mehr Freizeit, die ich effektiv nutzen kann.“ Nach knapp 25 Minuten erreichen wir unsere erste Filiale in Markersdorf. Kurz hinter der Eingangstür warten bereits leere Fleischerkisten auf uns. „Wir laden zuerst unsere mitgebrachten Kisten mit der neuen Ware ab. Wichtig ist, dass die schweren Kisten mit beispielsweise Menügläsern an unterster Stelle stehen. So fällt den Verkäuferinnen das Ausräumen später leichter“, bemerkt Michael und schiebt die Ware direkt ins Kühlhaus. Anschließend legt er die passenden Lieferscheine dazu und beginnt mit dem Einladen der Retouren, des Flaschenpfandes und der leeren Kisten – je nach dem, was am Vortag bereitgestellt wurde.

 

So fahren wir Filiale für Filiale an. Als wir in Bad Muskau ankommen, haben wir bereits den Großteil geschafft. „Nun ist es Zeit für ein kleines Schläfchen“, Michael stellt den Motor ab, holt ein Kissen heraus und schließt die Augen. Seine Pausenzeit nutzt er jeden Tag für ein halbstündiges Nickerchen, bevor es in die letzte Filiale seiner Tour geht – Weißwasser. Hier warten bereits frisch gekochter Kaffee und die ersten Kolleginnen auf uns. Auf unserem Rückweg nach Löbau geht langsam die Sonne auf und gegen 9 Uhr kommen wir wieder in der Produktionsstätte an. Hier hat nun auch für viele unserer Kolleginnen und Kollegen der Arbeitstag begonnen.

 

Das Ausladen des LKWs und das Reinigen der Ladefläche sind Michaels letzte Handgriffe für heute. Dann freut er sich auf sein Frühstück daheim und auf die zahlreichen Möglichkeiten, die ihm der heutige Tag bietet.