Wissen, wo's herkommt
25. Mai 2021
Unser Schweinefleisch aus Ostsachsen
In punkto Schweinelieferant setzt die Fleischerei Richter bereits seit vielen Jahren auf Regionalität. Gemeinsam mit dem Landwirtschaftsbetrieb Schneider in Weicha und der Milchland Schönau GbR in Kiesdorf ist eine Maststrecke entstanden, die zum einen nur wenige und vor allen Dingen kurze Transportwege beinhaltet und die zum anderen perfekte Bedingungen für das Wachstum der Schweine bietet. Schweine reagieren äußerst empfindlich auf plötzliche Umstellungen oder Veränderungen, weshalb es umso wichtiger ist, für eine stressfreie Umgebung zu sorgen – ein Ziel, das wir mit unseren Partnern umsetzen können.
Thomas Schneider betreibt die Sauenzucht in Weicha als Familienbetrieb in der zweiten Generation. Geschlossene Kreisläufe sind für die Familie seit jeher von immenser Bedeutung: „Die Futtermittel für die Tiere kommen zu einem Großteil aus eigenem Anbau, der Mist wird anschließend in einer Biogasanlage in Strom umgewandelt, der wiederum für die Beheizung der Ställe verwendet wird“, erklärt der Landwirt. Zwei Schweine pro Woche schlachtet der Betrieb selbst, um die im Anschluss selbsthergestellten Schinken-, Wurst- und Grillspezialitäten sowie traditionelle Hausschlachtprodukte im Hofladen zu verkaufen.
Wenn die Ferkel ein Gewicht von 25 bis 30 kg erreicht haben, werden sie nach Kiesdorf in die Mastställe von Herrn Schulze transportiert. Dabei bleiben die Schweine immer in denselben Gruppen zusammen, die sie seit ihrer Geburt kennen. Dies reduziert nicht nur den Keimeinfluss sondern auch Unruhe und Machtkämpfe werden so eingedämpft, denn das Wohl der Tiere steht stets an erster Stelle.
Bei der Milchland Schönau GbR werden die Schweine gemästet, bis sie ihr Schlachtgewicht erreicht haben. Seit über 10 Jahren zählt der im Juli 1996 gegründete Betrieb zu unseren Partnern. Neben der Schweinemast gehören die Milchviehzuchtanlage sowie die Bewirtschaftung von knapp 1300 ha Land zu den Hauptgeschäftszweigen. Sowohl den Kühen als auch den Schweinen steht dabei zu jeder Zeit deutlich mehr Platz in den Stallungen zur Verfügung als gesetzlich vorgeschrieben: „Das ist einer der Punkte, der uns besonders wichtig war: Wir wollten den Tieren mehr bieten als nur das Mindeste und ausreichend Platz, um dies umzusetzen, haben wir“, so Herr Schulze.
Nachdem er seine eigene Schweinezucht vor einigen Jahren einstellte, da es immer schwieriger bis unmöglich wurde, die neuen Auflagen einzuhalten, freuen wir uns umso mehr, dass sich in 2018 diese neue Form der Kooperation ergab. In dem gleichen Gebäude von damals kann der Techniker für Landbau heute bis zu 300 Schweine halten.
„Für uns war die Entscheidung klar: Entweder wir können mit einer Fleischerei aus unserer Region zusammenzuarbeiten oder wir stellen die Schweinezucht und –mast ein“, beschreibt Herr Schulze klar seine Prioritäten. „Kurze Wege und so wenig Händler und Handel zwischengeschaltet wie nur möglich - das haben wir zusammen mit Herrn Richter und dem Landwirtschaftsbetrieb Schneider in Weicha realisieren können.“
Einmal pro Woche erhalten wir seither Schweine aus dieser Maststrecke. „Es ist wirklich eine tolle Zusammenarbeit. Unsere Schweine sind in Ostsachsen geboren, gemästet und geschlachtet – genau das bedeutet für mich Regionalität“, betont Herr Schulze.