Wir stellen vor

10. Mai 2021

Erstes, regionales Fleischerbier

Ende 2018 ließen Andreas Görnitz und Torsten Scholz mit der Gründung der Brauhaus Nieder Seifersdorf GmbH eine Tradition aus den 1940er Jahren in dem kleinen Nachbarörtchen von Löbau wieder aufleben. Den Anstoß für diese Idee lieferte ein vor Jahren auf einem nahe gelegenen Acker gefundener Bügelverschluss mit der Aufschrift „Brauerei Seifersdorf“.

 

Seitdem wird in der ehemaligen Gaststätte „Stadt Löbau“ Bier gebraut – und das ziemlich erfolgreich. Dabei sind Betriebsleiter und Brauer Torsten Scholz, der bereits seine Jugend in Nieder Seifersdorf verbrachte und natürlich auch „Stadt Löbau“ immer wieder gern besuchte sowie Geschäftsführer Andreas Görnitz nicht vom Fach. „Im Herbst 2018 fuhren wir deshalb zur BrauBeviale nach Nürnberg, einer der europäischen Leitmessen zur Produktion und Vermarktung von Bier“, erinnert sich Torsten Scholz und gesteht: „Rausgegangen sind wir mit mehr Fragen, als wir hingefahren sind.“

 

Trotzdem nahm die anfängliche Idee nach und nach reale Züge an. So bezog die Brauhaus Nieder Seifersdorf GmbH im Frühjahr 2019 von der österreichischen Firma Flecks ein Fünf-Hektoliter-Sudhaus mit all der zur Bierherstellung erforderlichen Technik. Untergebracht ist sie in einem zwischen einstigem Gasthaus und dem Saal gelegenen Raum, der für seinen neuen Verwendungszweck vorbereitet wurde. Kurze Zeit später wurde der erste Sud angesetzt. „Einen Tag brauen, vier Tage im Gärtank, dann vier Wochen im Lagertank – so ist der Weg vom Rohstoff zum Bier bei uns“, erklärt Torsten Scholz. Und verweist darauf, dass trotz moderner Technik etwa 80 Prozent Handarbeit im Entstehungsprozess enthalten ist. So würden zum Beispiel die Malze selbst geschrotet und in bestimmten Verhältnissen gemischt, um Stammwürze und Farbe nach den eigenen Wünschen zu gestalten. „Wir wollen nichts abkupfern, sondern gehen unseren eigenen Weg“, macht der Nieder Seifersdorfer deutlich.

Nach einer Probierphase war schnell klar, welchen Geschmack das Heimatbier erhalten würde. „Es ist naturtrüb, nicht gefiltert. Ein intensiver Tropfen, der in Richtung Lager oder Keller geht, natürlich aber wie Pilsener entsteht.“ Neben dem beliebten und allseits meist getrunkenen Pilsner, wurden auch ein Bockbier und ein Rotbier entwickelt. Letzteres ist leicht fruchtig, rötlich, mit geringerem Alkoholgehalt. „Wir wollten uns vom industriell gefertigten Bier abheben und sind der Meinung, dass wir das mit dem Geschmack unserer bisherigen drei Sorten geschafft haben.“ Diese werden derzeit als Flaschen in Dreier- und Sechserpacks, im Partyfass zu fünf Litern sowie in 30-Liter-Fässern angeboten. Neben einem Verkaufsraum seitlich im „Stadt Löbau“-Gebäudekomplex und einem Online-Shop ist das Bier auch in zahlreichen Getränkemärkten regional sowie im Umland bis Dresden erhältlich.

Im April 2021 entstand die Kooperation mit der Fleischerei Richter. „Wir waren schon länger auf der Suche nach einer Brauerei, mit der wir unseren Traum vom eigenen Fleischerbier verwirklichen können und mit den Nieder Seifersdorfern hat die Chemie sofort gestimmt“, beschreibt Stefan Richter das erste Kennenlernen.

 

Innerhalb weniger Wochen wurde ein eigenes Etikett entwickelt, sodass das Brauhaus zeitnah mit der Produktion starten konnte. Pünktlich zum Tag des Bieres am 23. April erreichte das kühle Blonde dann die 28 Filialen der Fleischerei Richter. Einzelflaschen oder auch Dreierpacks können nun dort käuflich erworben werden. „Unser Fleischerbier wird seit Beginn sehr gut angenommen. Kein Wunder, es ist nicht nur optisch ansprechend, sondern überzeugt wahrlich mit seinem einzigartigen Geschmack. Das wissen unsere Kunden zu schätzen. Darüber hinaus gehört für mich ein gemütlicher Grillabend und ein erfrischendes Bier einfach zusammen“, erklärt Richter schmunzelnd.

 

Ein Fleischerbier - regional hergestellt und abgefüllt. Das ist wahrer Genuss aus der Oberlausitz!