Wir stellen vor

10. März 2022

Regionales Lammfleisch vom Landwirtschaftsbetrieb Martin Bauz

Den braunen Hut auf dem Kopf, einen Stock in der Hand, seine Schafherde und 4 große Herdenschutzhunde im Rücken – Landwirt Martin Bauz spiegelt nicht nur optisch das Dasein eines Schäfers wider, sondern lebt es auch.

Der 34-Jährige arbeitet leidenschaftlich gern mit seinen drei Schafherden, die derzeit in Krobnitz, Friedersdorf und Mengelsdorf weiden. Alle zwei bis drei Tage zieht er mit einzelnen Herden auf ein neues Feld, welche teilweise ihm gehören, häufig jedoch auch von anderen Bauern bewirtschaftet werden. „Dafür frage ich bei den jeweiligen Bauern freundlich an, zäune dann vorab eine Fläche des Ackers großräumig ein, schnappe mir meine zwei Hütehunde Emma und Clark und laufe gemeinsam mit meiner Herde zu der neuen Weide. Das kann mitunter auch eine Strecke von Sohland nach Friedersdorf sein“, berichtet Bauz von seinem Alltag. Der gelernte Tierwirt für Rinderzucht und Klauenpflege wohnt in Dittmansdorf und betreibt seit 2010 seinen eigenen Landwirtschaftsbetrieb. Dazu gehören knapp 25 ha Ackerland, aktuell 120 Rinder, einige Enten und Gänse sowie natürlich die Schafe.

Seine Leidenschaft für seinen Beruf kommt nicht von ungefähr - bereits mit 6 Jahren durfte er sich um die Tiere auf dem elterlichen Hof kümmern. Heute – 28 Jahre später – spielen diese in seinem Leben und dem Leben seiner zwei Brüder immer noch eine essentielle Rolle. „Während sich meine Brüder für die Landwirtschaft bzw. den Beruf als Tierarzt entscheiden haben, möchte ich mich zukünftig auf die Zucht von Schafen konzentrieren. In diesem Jahr lammen 230 Schafe ab, im kommenden Jahr sollen es schon an die 300 sein“, erzählt er uns von seinen Vorhaben. Seit Herbst 2021 beliefert er die Fleischerei Richter nun regelmäßig mit Lämmern, die speziell zu Ostern besonders gefragt sind. Mit uns als Familienbetrieb nun einen regionalen Abnehmer gefunden zu haben, freut ihn sehr: „Zu Beginn habe ich das Lammfleisch auch selbst vermarktet. Die Kundschaft fragte jedoch häufig nur bestimmte Teilstücke nach. Dann blieb immer etwas übrig. Nun kann ich bei Anfragen direkt an die Fleischerei Richter verweisen, die meine Lämmer selbst schlachtet, zerlegt und vermarktet.“

 

Wann ein Lamm geschlachtet wird, hängt dabei mehr vom Gewicht als vom Alter ab. Dies ist ganz unterschiedlich, denn Martin Bauz‘ Schafe werden zu keiner Zeit zugefüttert und ernähren sich ganz natürlich ausschließlich von dem, was die Weiden zu bieten haben. Meist handelt es sich dabei um Zwischenfrucht wie Kleegras. Diese naturnahe Aufzucht ist ihm wichtig. So fühlt er sich mit seinen Schafherden als Gemeinschaft verbunden und ist selbst an einem regnerischen Tag, wenn der Boden matschig ist und ihm der Wind kalt um die Ohren weht, mit ihnen lieber an der frischen Luft als in einem Stall. „Die Zeit vergeht im Nu und für die Tiere ist das allemal lebenswerter“, beschreibt er seine Werte.

 

 

 

Zum Ablammen kommen die Tiere dennoch in einen Stall in Sohland. Nach vier bis sechs Wochen ist der Nachwuchs bereit für den ersten Gang auf die Weide. Hier werden die Herden dann jeweils von mindestens vier Herdeschutzhunden bewacht, denn durch die Rückkehr des Wolfes in die Oberlausitz ist dieser der größte Feind eines jeden Schafherdenbesitzers. Nach zwei Rissen in 2021, bereits einem Riss in 2022 und insgesamt 11 getöteten Schafen, musste Martin Bauz sich weitere Hunde anschaffen. Diese sind nun teilweise noch recht jung und verspielt und bieten derzeit nur bedingt Schutz. Mehr kann er im Moment aber nicht tun.

 

 

„Nachdem wir bereits bei Rind- und Schweinefleisch auf regionale Mäster setzen, freue ich mich, nun auch in Sachen Lammfleisch mit Martin Bauz einen zukunftsorientierten Partner gefunden zu haben, der die Werte unserer Fleischerei lebt“, so Geschäftsführer Roland Richter. Damit können die Kunden der Fleischerei Richter nun regelmäßig regionales Lammfleisch in allen Filialen auf Anfrage und auch Vorbestellungen erhalten.