Sommerferien Spezialreihe: Andere Länder, andere Sitten (4/6)

8. August 2022

Eine Reise in die... Wüste

Nicht nur auf dem afrikanischen Kontinent gibt es zahlreiche Wüstenregionen, sondern auch auf der angrenzenden arabischen Halbinsel nennen viele Einwohner die Wüste ihre Heimat. Doch wie wird dort gegessen? Ist die Zubereitung nicht deutlich schwieriger als in unseren Breitengraden? Wir schauen nach und reisen von Südafrika aus in die Wüste.

 

In den Wüsten der arabischen Halbinsel streifen meist viele Beduinen umher. Da die Nomaden in der heißen Mittagssonne seit vielen Jahrzehnten lieber mit leichtem Gepäck reisen, wurden sie bei der Essenszubereitung frühzeitig erfinderisch. Ein Ofen im Sand wurde gebaut, in denen verschiedenste Mahlzeiten mitunter 24 Stunden lang - eingepackt in Holzkohle - langsam vor sich hin köcheln. Eine Kochtechnik, die von Generation zu Generation weitergegeben wird und zur traditionellen Lebensweise der Beduinen gehört. „Ouzi“ ist ein traditionelles Gericht, das seit Hunderten Jahren gekocht und überliefert wird. Hierbei handelt es sich um ein Lamm- bzw. Kamel-Reis-Gericht, wofür unter anderem Salz, Kardamon, schwarzer Koriander, Curry, Kreuzkümmel und getrocknete Zitronen verwendet werden. Fertig ist es, wenn das Fleisch vom Knochen fällt.

Früher war dieses Essen aufgrund der langen Zubereitungszeit eher ein Gericht für besondere Anlässe. Doch auch heute noch wird es in der Familie ausgiebig zelebriert. Gegessen wird traditionell mit den Händen. Zum Fleisch wird Reis und meist Joghurt serviert. Diese Zubereitung hat sich im Laufe der Zeit nicht groß verändert. Wenngleich einige Stämme anstatt eines Topfes Palmenblätter eng um das Fleisch wickeln. Das Fleisch bleibt dabei schön saftig. Zum Schluss kommt die Garnierung für den Reis: Hasho, eine Mischung aus Cashewnüssen, Pinienkernen und Linsen. Wenn dann alle um die große Reis-Fleisch-Platte versammelt sind, kann das Essen beginnen.

 

Zutaten:

ein halbes Lamm, 10 Palmblätter, 5 Portionen Reis

für die Marinade: 1 kl. Löffel Kardamom,1 kl. Löffel Schwarzer Koriander, 1 kl.Löffel Curry, 1 kl. Löffel Kreuzkümmel, 3 EL Olivenöl, 1 getr. Zitrone

für die Reisgarnitur: 2 Tassen Cashew-Nüsse, 2 Tassen Pinienkerne, 2 Tassen Linsen, 500 ml Ghee

 

Zubereitung:

Salzen Sie das Lamm und lassen Sie es 24 Stunden im Kühlschrank ruhen. Mischen Sie aus den Gewürzen und dem Olivenöl die Marinade. Nehmen Sie das Lamm aus dem Kühlschrank und lassen Sie es auf Zimmertemperatur erwärmen. Reiben Sie das Lamm mit der Marinade ein. Legen Sie in einen großen Topf ein Bett aus Palmblättern. Legen Sie das marinierte Lammfleisch auf die Palmblätter und bedecken Sie es mit einer weiteren Schicht Palmblätter. Stellen Sie den Topf mit Deckel in eine Grube und umgeben Sie ihn mit heißen Holzkohlen. Lassen Sie den Topf 24 Stunden lang langsam kochen und tragen Sie alle 6 bis 8 Stunden neue heiße Kohlen auf. Nehmen Sie den Lamm-Topf nach einem Tag vorsichtig heraus. Kurz vor dem Essen kochen Sie den Reis. Legen Sie das Fleisch auf den Reis und fügen die Garnierung und das Ghee hinzu. Servieren Sie das Gericht mit Joghurt. Guten Appetit!

Die oben beschrieben Zubereitungsart des langsamen Köchelns kann mit dem uns bekannten Niedriggaren verglichen werden. Das langsame Garen bei niedrigen Temperaturen ist eine alte und sehr erfolgreiche Kochtechnik. Dabei wird der Braten gleichmäßig und sanft erhitzt, verliert kein Wasser und kommt deshalb saftig und zart aus dem Ofen. Am besten eignen sich magere Fleischsorten. Beispielsweise Roastbeef, Tafelspitz, Kalbs- oder Schweinenuss, Schulterbraten, Hirsch- oder Rehkeule, Lammkeule sowie alle Filetstücke. Eine große Auswahl finden Sie in unseren Filialen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.