Sommerferien Spezialreihe: Andere Länder, andere Sitten (2/6)

17. Juli 2023

Eine Reise nach... Frankreich

Von Dänemark reisen wir direkt weiter in das Land der Haute Cuisine. Die französische Küche ist für ihre Vielfalt, Raffinesse und Qualität bekannt. Großer Wert wird auf die Verwendung hochwertiger Zutaten gelegt. Den Franzosen verdanken wir nicht nur einige Modeklassiker, guten Käse und Champagner, sondern auch herausragende Weine. Das Nationalgericht „Coq au vin” ist eine wunderbare Möglichkeit, diese Weinvielfalt einmal nicht nur im Glas, sondern auch auf dem Teller zu genießen.

 

Übersetzt heißt „Coq au vin“ übrigens „Hahn in Wein“ und ist auf Grund seiner exklusiven Zutaten beliebt bei echten Genießern und Feinschmeckern. Das leckere Gericht hat auch eine kulturelle Bedeutung. Als ein Symbol für die französische Küche wird es oft mit der französischen Lebensart in Verbindung gebracht, verkörpert die Idee des Genusses und der Gemütlichkeit.

Ursprünglich wurde das Gericht mit einem alten Hahn zubereitet, der zu zäh zum Braten war. Um das Fleisch zarter zu machen, wurde es in Rotwein mariniert und dann langsam geschmort. Im Originalrezept wird der Hahn ganze 24 Stunden in Rotwein eingelegt. Warum traditionell Hahn statt Hühnchen verwendet wird, hat seinen Grund: Hahnenfleisch ist deutlich aromatischer im Geschmack als Hähnchenfleisch, hat eine dunklere Farbe und eine festere Konsistenz.

Tatsächlich bekommt man bei der Bestellung von Coq au vin heutzutage nur noch in den seltensten Fällen tatsächlich einen Hahn serviert. Da diese nur schwer erhältlich sind, wird das Gericht in der Regel mit Hühnchen zubereitet.

Genauso wichtig wie das Fleisch ist natürlich die Weinsorte. Da das Ursprungsrezept für Coq au vin aus der Region Burgund stammt, wurde der Sud mit einem Rotwein von der Côte d’or angesetzt wird. Im Elsass hingegen wird üblicherweise ein Riesling verwendet, weshalb hier die Bezeichnungen Coq au Riesling oder à l’alsacienne üblich sind. Auch Roséweine können verwendet werden, wie es besonders im benachbarten Franche-Comté am Jura-Gebirge Tradition ist. Das Nationalgericht trägt in dieser Region den Namen Coq à la Jurassienne.

Zu dem herzhaften, reichhaltigen Gericht werden oft Kartoffelpüree, Nudeln oder Baguette als Beilagen serviert.

 

Auch wenn das Gericht sehr zeitintensiv ist, wird man am Ende mit intensiven Aromen und zarten Fleischstücken belohnt. Egal ob man es zu Hause zubereitet oder in einem französischen Restaurant genießt, Coq au vin ist ein wahrer Gaumenschmaus.

 

 

Zutaten für 4 Portionen:

1 Hähnchen, 500 g Möhren, 500 g Champignons, 150 g Schalotten, 2 Knoblauchzehen, 4 Stiele, Thymian, 2 EL Olivenöl, 500 ml Rotwein, 300 ml Hühnerbouillon, Salz, Pfeffer, Zucker, 2 EL Soßenbinder

 

Zubereitung:

Hähnchen in 8 Teile (2 Flügel, 2 Oberkeulen, 2 Unterkeulen, 2 Brüste) zerlegen. Möhren schälen, waschen, längs vierteln und in Stücke schneiden. Pilze säubern, putzen und halbieren. Schalotten schälen und halbieren. Knoblauch schälen und in Stücke schneiden. Thymian waschen. Öl in einem Bräter erhitzen. Hähnchenteile rundherum anbraten. Herausnehmen und beiseitestellen. Schalotten, Pilze und Möhren im Bratfett anbraten. Wein und Bouillon angießen. Hähnchenteile und Thymian, bis auf etwas zum Garnieren, zufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen und zugedeckt 45–50 Minuten bei mittlerer Hitze schmoren. Fleisch herausnehmen.  Soße durch ein Sieb in einen Topf gießen, aufkochen, mit Soßenbinder binden und mit Salz, Pfeffer und 1 Prise Zucker abschmecken. Gemüse und Fleisch zurück in den Bräter geben, mit der Soße begießen und Coq au vin mit Thymian garnieren.

Wussten Sie schon, dass unsere Auszubildenden innerhalb ihrer Ausbildungsjahre ein mehrwöchiges Auslandspraktikum absolvieren können? So verbrachte unser Azubi Philipp drei Wochen in Bordeaux in Frankreich und durfte dort in eine Fleischerei vor Ort hineinschnuppern, mit anpacken und lernte viel über die französische Esskultur.