Ente gut, alles gut!

30. November 2021

Unsere Weihnachtsenten von Familie Härtel

Schon von Weiten erkennen wir die zahlreichen Enten und Hühner, die sich auf der saftigen Weide tummeln. Einige liegen entspannt im Gras, andere picken an den in Massen zur Verfügung stehenden Grashalmen. Gerade einmal 30 Minuten von unserer Produktionsstätte in Löbau entfernt, befindet sich einer unserer Partner in Sachen Geflügelmast - der Landwirtschaftsbetrieb Härtel. 450 Enten leben derzeit auf einer der Grünflächen des Betriebes, der vor gut 25 Jahren gegründet wurde und aktuell über 200 ha Land bewirtschaftet. Frau Peggy und Tochter Maria stiegen in 2009 mit ein.

„Vor 20 Jahren habe ich mit der Aufzucht der Enten begonnen – genau genommen handelt es sich um Flugenten-Erpel“, erklärt uns der erfahrene Landwirt Peter Härtel. Seitdem erhält er jedes Frühjahr 11 Tage alte Gössel aus einer Zucht in Brandenburg. Diese wachsen dann bei besten Bedingungen im Familienbetrieb Härtel auf, bis sie ihr Schlachtgewicht von 4 bis 4,5 kg erreicht haben. Täglich frisches Stroh, ausreichend Auslauf und Futter aus eigenem Anbau – das alles führt dazu, dass sich die Enten hier sichtlich wohlfühlen. Dass sich die herzliche Aufzucht der Familie Härtel auch in der Qualität widerspiegelt, zeigt die stetig steigende Nachfrage: „Nach Weihnachten sind wirklich alle Enten restlos ausverkauft“, berichtet Peggy Härtel stolz.

„Mit Herrn Richter arbeiten wir schon seit einigen Jahren aufgrund unserer Rindermast zusammen. Die Mast von Gelbvieh, wie wir es haben, ist in unserer Region seltener. Unsere Arbeit konzentriert sich jedoch auf das Geflügel“, erklärt sie. Neben den Flugenten leben ebenso aktuell 300 Hühner in Freilandhaltung auf dem Hof, deren Eier Interessenten sogar direkt von der Straße aus Mitnehmen können. Ein kurzer Stopp, die gewünschte Summe in die Kasse des Vertrauens geworfen und schon können sich Vorbeifahrende zu jeder Tageszeit mit einer 10er-Packung frischer Eier eindecken. Und das Beste: unter welchen hervorragenden Bedingungen die Tiere hier leben, davon kann man sich gleich nebendran selbst überzeugen.

 

In 2020 bezog die Fleischerei Richter erstmalig einen Teil ihrer Weihnachtsenten von dem Betrieb. Die dafür notwendige Ausweitung der Anzahl an Enten machte auch der erst in 2020 fertiggestellte Umbau der alten Melkhalle möglich. Seitdem ist es der Familie möglich, ihr Geflügel direkt vor Ort selbst zu schlachten. „Viele Jahre haben wir die Enten immer bis nach Bautzen zum Schlachten und Rupfen gebracht und nur hier vor Ort gewachst, um auch die letzten Federn und Stoppeln zu entfernen“, berichtet Peggy Härtel rückblickend. Durch den aufwändigen Umbau konnte die Familie nun nicht nur den Transportweg zum Wohle der Tiere minimieren, sondern baute auch den Schlachtraum ganz nach ihren Wünschen aus. „Über die Jahre hinweg haben wir uns den Ablauf der Schlachtung immer wieder ansehen können, entdeckten, was gut lief und merkten uns, was wir verbessern würden. So stehen alle Maschinen und Gerätschaften an für uns optimalen Stellen, sodass der Arbeitsprozess effizient abläuft“, erklärt uns die 49-Jährige.

 

2 bis 3 Tage benötigen sie nun insgesamt vor Weihnachten für die Schlachtung. Für das ordnungsgemäße Schlachten von Geflügel nahm Peggy Härtel an einem Sachkundelehrgang teil. „Dort wurden wir noch einmal darauf sensibilisiert, dass der Schlachtprozess so stressfrei wie nur möglich für die Tiere ablaufen muss. Dass ich all diese Grundsätze verinnerlicht habe, besiegelte ich abschließend mit einer Prüfung.“

Auch Tochter Maria sieht ihre Zukunft in der Landwirtschaft und absolviert derzeit ein Studium in Agrarwirtschaft in Pillnitz. „Frauen sind selten in diesen Berufszweigen, umso mehr freue ich mich, dass meine Tochter diesen Weg gehen möchte“, berichtet ihre Mutter sichtlich mit Stolz.

Wenn die Schlachtung dann kurz vor Weihnachten abgeschlossen ist, wird der Bereich ordnungsgemäß gesäubert, ein Rolltor heruntergelassen und der Vorraum zum kleinen Hofladen, denn einen Großteil der Enten vertreibt die Familie, wie auch in den Jahren zuvor, noch selbst.

 

Doch nicht nur Rinder und Weihnachtsenten will Chef Roland Richter zukünftig vom Landwirtschaftsbetrieb Härtel beziehen. „Derzeit arbeiten wir mit Familie Härtel an einem regelmäßigeren Angebot von Broilern für unsere Kundschaft“, weiß Richter zu berichten, der durchweg zufrieden mit der Zusammenarbeit ist. „Platz haben wir auf jeden Fall noch genug“, merkt Peggy Härtel an, die sich eine Erweiterung sehr gut vorstellen kann.